Montag in London.
Ich war schon schockiert vom Wochenende und das London anscheinend niemals schläft. Samstag, Sonntag, egal … die Geschäfte sind offen und überall tummeln sich Menschen. Jetzt, am Montag Morgen, weiß ich was wahrlich eine lebendige Stadt ist. Die Tube ist überall komplett überfüllt und ich warte oft 15 Minuten, dass ich in eine Tube reinkomme. Kein Wunder, dass das gesamte Netz voll ist mit Polizei. Auch wenn sogar in diesem Trubel und den Menschenmassen noch englische Höflichkeit vorherrscht, kann ich mir leicht vorstellen das es hier schnell eskalieren könnte. In Wien wäre bereits bei den Zuständen vom Sonntag Chaos ausgebrochen. Nach drei Stunden, war ich dann doch so weit, einen etwas ruhigeren Ort aufzusuchen.
Den ruhigen Platz habe ich dann schnell gefunden. Eine traumhafte vergessene Umgebung. Und es war schön einmal Karl Marx, Arthur Clarke, Douglas Adams, Anne Mahler und viele andere Bekannte zu besuchen. Der Highgate Cemetery ist riesig und eine eigene Welt. Man betritt den Friedhof und lässt alles hinter sich. Man muss ihn gesehen haben, wenn man einmal in London war.
In our minds a constant thought.
In our hearts a silent sorrow.
Man wandert all diese Wege entlang. Vergisst die Zeit, vergisst die Welt. Man erfindet Geschichten, man liest Geschichten, man sieht Geschichten.
Die Natur kümmert es kaum, ob ein Platz mit Kummer oder Freude erfüllt ist. Sie passt die Umgebung an sich an.
Wie es sich gehört habe ich in feierlicher Manier, beim Grab von Douglas Adams meinen Schreibstift, dort gelassen.
Nur schwer konnte ich mich von diesem verzauberten Ort los reissen und mich zu meinem nächsten Ziel aufmachen. Was dann, nebenbei gesagt, nicht so leicht zu finden war, außerhalb vom Zentrum. Besonders wenn man nur den Strassennamen, die nächste U-Bahn Station und kein Internet hat. Besonders, da es anscheinend kaum Strassenkarten für die äusseren Bereiche gibt. Auf jeden Fall nicht in kleinen Buchladen oder an Ständen an der Strasse. 24 Strassenkarten, die ich durchgesehen habe, später bin ich dann mehr oder minder wahllos in eine Richtung losgegangen. Londoner sind in den Aussenbezirken auch keine große Hilfe. Ausserdem liefern sie die gleichen “hilfreichen” Wegbeschreibungen wie die Schotten. Man glaubt nicht auf wieviele Arten man einen Bereich nicht darstellen kann. Trotzdem musste ich ein Versprechen einlösen und das Fifteen von Jamie Oliver besuchen und fotografieren.
Dann weiter zur London Bridge und durch einen gemütlichen Spaziergang zur Tower Bridge und dem Tower of London.
Dort habe ich dann auch den Tag ausklingen lassen bis zum täglichen Regen, pünktlich wie immer. Ausserdem verbringe ich immer mehr Zeit in der Tube.
Hin und wieder findet man hier noch Plätze, in der sehr belebten Tube, wo anscheinend nie ein Mensch vorbei kommt. Ich traue mich noch nicht recht, hemmungslos dort zu fotografieren. Aber das wären jedes Mal extrem gute Motive. Vielleicht wird es ja noch.
Was kommt morgen?
Ich weiß es noch nicht.