Um 5:00 Uhr aufstehen dürfte den Schotten fremd sein.
Sonnenaufgang am ersten Tag
Ich habe die leeren Strassen genutzt um etwas Fahrpraxis zu bekommen. Außerdem um eine kleine Morgentour zu unternehmen. Schottland am Morgen ist wunderschön und ruhig. Und windig!
Beim Frühstück habe ich mich gefühlt wie damals bei Oma. Wenn ich nur die Hälfte gegessen hätte von dem was mir alles angeboten wurde und die mir bringen wollten, würde ich jetzt 2 Monate nichts mehr zum Essen brauchen. Frisch gestärkt ging es dann nach Edinburgh. Edinburgh bietet viele kleine versteckte Friedhöfe. Obwohl rund herum Trubel herrscht, ist dort eine traumhafte, aber einsame, Stille.
cemetery
Passend zur Umgebung, RIP Practica. Nach langem treuen Dienst hat meine analog Spiegelreflex den Geist aufgegeben. Hoffentlich kann ich sie reparieren sobald ich daheim bin. Ansonsten ist Edinburgh ein Wahnsinn. Die Burg beeindruckend und wieder überall extrem freundliche Menschen.
Blick rauf zur Burg
Die Aussicht über die gesamte Stadt ist beeindruckend.
Blick über Edinburgh
Auch wenn ich zugegeben muss das in Edinburgh bereits viele Touristen anzutreffen sind. Was man in Edinburgh gesehen haben muss sind die kleinen Nebenstrassen. Unscheinbar zwischen den Geschäften sind kleine Schleichwege.
Rauchpause
Camera Obscura: natürlich eine Pflichtveranstaltung für mich als Analog-Fotograf. Leider war es nur ein Spiel mit gekrümmten Spiegeln. Das war schon etwas enttäuschend.
camera obscura
Ich kann noch immer nicht glauben was für ein Glück ich mit dem Wetter habe. Also habe ich meine Tour noch weiter ausgeweitet nach Queensferry zum Port Edgar. Es ist wundervoll Meerluft zu schnuppern. Nachdem ich so lange Zeit keine mehr gerochen habe, kam mir die Meerbrise sogar süßlich vor.
Port Edgar
Nachdem ich 7h unterwegs war, noch nicht eingelebt bin, gestresst durch die Touristen, den Stadtverkehr, war ich dann wieder froh als ich in der Pension ankam.
Leute! Ich bin in Großbritannien und ich kann nichts am Essen aussetzen. Hier läßt es sich echt aushalten. Aber heute nur noch Ausrasten, es bleibt genug zu planen für die Anreise nach Dundee und die bevorstehende Tour dort.
Um drei Uhr morgens losfahren zum Flughafen, darüber bin ich zweigeteilter Meinung. Zum Einen hatte mein Wecker Glück das heute zu Überleben. Hauptsächlich weil ich ihn zwei Minuten lange nicht finden konnte. Die meisten werden wissen, wie lange zwei Minuten in der Früh sein können! Nach kurzem verzweifelten und flehenden Anstarren eben dieses Weckers, machte dieser einen Rundflug durch das Schlafzimmer. Zu meinem Unmut hat der Wecker das überstanden und fleißig weiter geläutet. Ergo, ich war munter.
Zum Anderen! So früh wegfahren erspart einem sehr viel Ärger und Streß! Die Straßen waren leer und der Flughafen sogar noch finster.
Info: wenn es in Österreich heißt, daß man 90 Minuten vor Abflug dort sein muss, meinen die in Wirklichkeit 30 Minuten!
kurz vor dem Abflug
So blieb mir genug Zeit das Erwachen am Flughafen zu erleben. Das macht sogar auf einem so kleinen Flughafen wie in Linz Spaß. Das Negative daran ist jedoch das anscheinend jemand in Linz beschlossen hat das Fotoapparate ab jetzt wohl als Terrorwaffe einzustufen sind und das Fotografieren fast auf dem ganzen Gelände verboten ist.
Welch ein lustiges kleines Land.
In Frankfurt hingegen war dann reger Betrieb und Fotografieren war überall erlaubt!
Durch meine Wartezeit auf den Anschlussflug hatte ich dafür auch genügend Zeit.
Das wichtigste bei so einer Reise ist wohl, daß man Musik und gute Kopfhörer dabei hat. So interessant auch die Gespräche der anderen Fluggäste wohl sein mögen, nach ein paar Stunden tut man viel, für ein wenig Ruhe.
Als es dann endlich gegen Mittag weiter ging, war es noch immer nebelig und es nieselte. Und ich war noch immer nicht 100% in Fotografie Stimmung. Bis sich der Flieger über die Wolkendecke hob. Erst da bin ich erst wirklich angekommen und habe mit der Tour begonnen.
über Frankfurt, über den Wolken
Vielleicht war ich auch nur deprimiert, dass ich in Linz gleich auf Verbot gestossen bin. Das ich dann in Frankfurt in den paar Stunden wieder gut machen konnte.
Ankunft in Edinburgh
look right
Bester Hinweis den es jemals gegeben hat!! Genau als ich das gelesen hatte, rauschte auch schon ein Bus von rechts kommend an mir vorbei.
Die Schotten lieben deren Kreisverkehre so richtig. Eine Stunde nach meiner Ankunft in Edinburgh hatte ich mein Mietauto. (Traumhaftes Auto, nebenbei gesagt) Auf dem Parkplatz habe ich mich im Auto dann einmal grundsätzlich eingerichtet. Dabei habe ich es geschafft, wohl gemerkt noch am Parkplatz, dass ich mich dreimal auf den falschen Platz setze.
nach etwas suchen Lenkrad gefunden
Als ich dann endlich losgefahren bin, habe ich dann gefühlte 30 Minuten in Kreisverkehren verbracht! Gefolgt von Schwellen in den Strassen. Die Schotten scheinen diese auch zu lieben! Weiter ging es abwechselnd mit Kreisverkehr und Schwellen bis zu einer “Road Block”. Also Umdrehen und alles von vorne. Dabei bin ich durch Edinburgh gefahren, wunderschöne Stadt!! Wahnsinns Architektur und interessante Geschäfte. Ein Traum für Fotografen. Ein Horror für Autofahrer. Irgendwann habe ich aufgegeben einen Parkplatz zu finden und bin ins Hotel gefahren.
Das Pub in meinem ersten Hotel
Dort erst einmal ein Amstel, der Tag war zu lange und zu anstrengend. Das Hotel/Pub dürfte typisch für die Gegend sein, auf jeden Fall ist es ein Platz wo man sich sofort wohl fühlt. Kommunikation war etwas schwierig, da in dem Pub anscheinend gerade eine Feier von einem lokalen Reitclub statt fand. Interessante Menschen, alle komplett verschieden und passen überhaupt nicht in das Bild das ich von Schotten hatte. Eines haben aber alle gemeinsam: Sie sprechen komisch.
Hotel/Pubs in Schottland sind die lokalen Möglichkeiten fort zu gehen. Dementsprechend wurde es am ersten Abend bereits sehr lustig und spät. Was das Essen angeht, haben die Schotten anscheinend nichts mit den Engländern gemein. Es hat sehr gut geschmeckt.
Eines muss ich noch anmerken, Die Schotten sind ein sehr freundliches Volk! Ich bin schon auf den Rest der Reise gespannt. Vorerst bin ich froh, dass ich nicht direkt in Edinburgh bin und echte Schotten kennenlerne.
Trotzdem! #wimvg
Nebenbei, ich habe inzwischen keine Ahnung mehr wo der Flughafen war, oder wie ich je wieder dort hin zurückfinden soll!
Abschluß für heute: Hat schon jemand von den englischen Duschen gehört? Ich schon und zwar das es nur kalt und lauwarm gibt. Und sie sollen nicht stufenlos einstellbar sein. Das Wasser ließ sich wunderbar stufenlos einstellen und zwar von 42°C bis 127°C (gefühlt). Ich kenne genau nur einen Menschen, der das aushält und es sogar noch genießt!
Endlich ist es so weit. Die große Reise steht bevor.
Derzeit bin ich noch voll im Vorbereitungsstress. Heute habe ich es geschafft 4 Stunden nach einem Objektiv zu suchen. Der Vorgang war etwas mühselig und deprimierend. Dafür habe ich sehr viele Dinge gefunden, die ich nicht gesucht hatte, ja, nicht einmal wusste das ich sie habe!
Ein kleiner Auszug von der Suche kann auf Twitter #sanados nach geschlagen werden.
Auf jeden Fall kann ich viel weniger Gepäck mitnehmen als ich gerne würde. Deswegen muss ich wohl mit meiner Canon (dslr) und meiner Praktika (slr) auskommen. Speicherkarten habe ich genug, Filme bekomme ich hoffentlich mehr auf dem Weg. Diese findet man ja sogar noch in unserem Land.
Doch noch bin ich daheim und im Stress. Viel zu viel vorzubereiten und zu planen.
So sieht es bei mir gerade aus, seit ein paar Stunden. Bis ich genug hatte und einfach mit einer Kamera los gezogen bin. (Oder: wie ich dem Chaos kurz einmal entflohen bin.)
Auch das ich jetzt den Artikel schreibe, ist mehr Ablenkung als ein geplanter Bericht. Geplant sind jedoch Berichte von der Reise. Auch wenn ich wahrscheinlich während der Reise kein Internet haben werde, so werde ich die Reise, nach der Rückkehr (zeitlich nachgestellt), hier dokumentieren.
Somit widme ich mich wieder den letzten Vorbereitungen. Wenn es nur die Reise wäre könnte ich mich jetzt entspannt zurück lehnen. Doch habe ich noch ein weiteres Leben neben der Fotografie und das gehört erst noch geregelt. Beziehungsweise, einfach alles grob sortieren, auf einen Haufen werfen und dann das Land fluchtartig verlassen. Es ist Zeit, das ich dem Chaos hier entkomme.
Ich würde die Reise gerne mit einer bestimmten Person machen, doch dies wird leider nicht passieren. Jedoch werden die Plätze an denen ich vorbeikomme ein Traum sein und ich werde genug Fotos machen. Vielleicht sieht sie ja dann die Fotos. Die Tour ist straff geplant und wird, glaube ich, noch etwas stressiger als Prag werden.